Hallo Welt!

Der neue Blog beginnt mit einem Paukenschlag: Die Mühlendammschleuse soll zugeschüttet werden! Angeblich fehlt es am Geld.

Aber Geld ist genug da: „Bis 2017 will die Verwaltung den Warnowuferweg zwischen Holzhalbinsel sowie Petriviertel und Gehlsdorf komplettieren. Auf der alten Deponie gleich nebenan soll der Warnowpark Cityblick mit Freizeit- und Erholungsflächen entstehen. Allein für den ersten Bauabschnitt zwischen 2017 und 2018 im östlichen Teil sind neun Millionen Euro veranschlagt“ (NNN vom 17.7.2015). Allein für den ersten Bauabschnitt 9 Millionen, davon ein Eigenanteil von 2,25 Mio. aus dem Stadtsäckel. Die übrigen 3/4 sind EU-Fördergelder. Und wer sagt denn, dass nicht auch die Schleusensanierung EU-förderfähig wäre?

Natürlich ist die Tiefbau-Lobby stärker am „Warnowpark Cityblick“ interessiert als an der Schleuse. An den hohen Unterhaltungsaufwand nach der Investition denkt ja noch keiner. Und ob diese Freizeit- und Erholungsflächen stärker genutzt werden als eine intakte Schleuse, hat wohl auch noch keinen interessiert.

Was kümmert uns als Verein „Warnowregion“ überhaupt die Rostocker Mühlendammschleuse, wir engagieren uns doch für den ländlichen Raum im Einzugsgebiet der Warnow? Eben deshalb – die einzige sinnvolle Abgrenzung zu Rostock ist die Mühlendammschleuse! Zudem träumen Einige in Bützow, Schwaan, Papendorf noch immer von der Wiederbelebung des Passagierverkehrs auf de Warnow. Dem stehen zwar ernsthafte Bedenken wegen der Nutzung des Warnowwassers zur Trinkwasseraufbereitung für Rostock entgegen, aber das ist doch kein Grund, die Schleuse zuzuschütten!

Hier müssen keine Argumente aufgeführt werden, die stehen in großer Vielzahl auf der Petition „Die Schleuse am Mühlendamm darf nicht zugeschüttet werden!“ Vor allem aber: Unterschreiben auch Sie!

Der Petitionstext wurde zwischenzeitlich verändert (optimiert, auf der Petitionsseite nachlesbar) und vor allem:

  • Es gibt eine Webseite zum Thema: http://www.muehlendammschleuse.de/
  • Ein Verein „Mühlendammschleuse“ ist in Gründung. Interessenten melden sich bitte über post@muehlendammschleuse.de bei Herrn Detlef Krause.

Fährt man warnowaufwärts, kommt man in Schwaan an, wo mal eine historische Hubbrücke stand. Angeblich hätte ihre Reparatur um die 6 Millionen Euro gekostet (das scheint ein Standardwert bei derartigen Argumentationen zu sein). Als sie ein kluger Privatmensch sie zum Schrottwert kaufte und von einer Fachfirma aufarbeiten ließ, kam heraus, dass die Brücke bis auf einige kleinere Schäden völlig intakt war. Wem also hat das Procedere genutzt? Den Planern, den Brückenverleihern, den Brückenbauern… Die Gesamtkosten blieben bislang unbenannt.

Etwas oberhalb von Schwaan gab es einen gut erhaltenen, kleinen Ringkammerofen, der sich in kommunalem Besitz befand. In den Brennkammern hatten verschiedene Fledermausarten ihr Winterquartier. Im Überbau, der vor Jahren noch sanierungsfähig war, hätten Informationen über Fledermäuse und über den Ringkammerofen angeboten werden können – ein Ausflugsziel nicht nur für die Schulklassen (einschließlich der Rostocker), sondern auch für Touristen. Denn bis auf das Museum ist Schwaan „tote Hose“. Aber die Stadt entschied sich trotz aller Argumente und konkreter Lösungsvorschläge dagegen und ließ den Überbau abreißen und den eigentlichen Ofen mit Erde abdecken – aus den Augen, aus dem Sinn!

Weiter warnowaufwärts gab es in Bützow mal eine kleine Schleuse (neben der alten Wassermühle). Beim Neubau der Stauanlagen wäre für wenig Geld eine neue Schleuse möglich gewesen. Aber die Stadt wollte nicht, obwohl zunächst nur eine Willensbekundung notwendig war, um die spätere Möglichkeit einer kleinen Schleuse vorzusehen und obwohl die finanzierende Behörde ihre entsprechende Bereitschaft signalisierte.

Manchmal kann gesellschaftliches Engagement sehr müde machen. „Wat sall dat?“ und „Ick wardt irstmal ab“ sind die Grundelemente der meisten Ur-Mecklenburger. Gerade deshalb: Unterschreiben auch Sie!

 

2 Antworten

  1. Geld ist genug da, auch in der Rostocker Stadtkasse. Aber die „Stadtväter“ überlassen lieber (beispielsweise) 8 Mio. € der Firma Veolia, obwohl das Geld hätte längst zurückgezahlt werden müssen. Mehr über diese schlimme Sache auf https://vtrblog.wordpress.com/2014/12/12/geld-ist-genug-da-2/

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  2. Am 25.08.2015 ab 18.00 Uhr findet in den Räumen in der Gaststätte des
    „Kanuservice & Bootsverleih Kurt Lindstädt“, Mühlendamm 35 B in Rostock (auf dem Gelände des RKC-Rostocker Kanuklub, aus der Stadt kommend direkt nach dem Flussbad und vor der Schleuse rechts, aber bitte den gegenüberliegenden Parkplatz benutzen) eine Informationsveranstaltung zum Thema Mühlendammschleuse statt. Näheres wohl in Kürze auch auf http://www.muehlendammschleuse.de

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